DAM – Deutsches Architekturmuseum in Frankfurt / Main
2. Oktober 2013
Brigitte Grawe

Architektur ist neben den Neurowissenschaften mein zweites intensiv betriebenes Interessengebiet.

Selbstredend, dass ein Besuch des Architekturmuseums in Frankfurt auf meiner Liste stand. Eine Dauerausstellung mit dem Titel ‘Von der Urhütte zum Wolkenkratzer’ weckte meine Neugier. Der Zufall, dass ich den Samstag dafür eingeplant hatte, ersparte mir die Eintrittskosten.

Denn, was ich vorher nicht wusste; am jeweils letzten Samstag eines Monats sind in Frankfurt bis auf wenige Ausnahmen alle Museen eintrittsfrei. Eine gute Sache, vor allem für Familien.

Die Ausstellung auf der zweiten Etage des Museums zeigt anhand von

24 Modellen einen Querschnitt durch Zeiten und Kulturen der Menschheit.

Die detailtreuen, weitgehend exakten Rekonstruktionen erheben wissenschaftlichen Anspruch. Auch wenn sie wie Spielzeug wirken, sollte man nicht verkennen, wieviel akribische Arbeit darin steckt. Die meisten Modelle wurden vom Atelier Ivor und Sigrid Swain hergestellt.

Ca. 10 Jahre wurde daran im Auftrag des Museums gebaut. Dabei legte man großen Wert, dem jeweils neuesten Stand der Wissenschaft zu den historischen Bauten gerecht zu werden. Ratgeber waren James Mellaart, ein britischer Prähistoriker, der leider 2012 verstarb. Auch deutsche, französische, polnische und griechische Archäologen beteiligten sich.

Sie alle ließen den Modellbauern relevante Informationen zukommen. Seit 1990 ist die Ausstellung nun schon zu sehen.

Die Präsentation umfasst einen Zeitraum von ca. 8500 Jahren

Sie dokumentiert anhand prägnanter Beispiele einige Stationen zur Geschichte der Architektur. Angefangen von der ersten bekannten Behausung des Menschen, der Steinzeithütte, bis hin zu den Wolkenkratzern der 1980er Jahre in Manhattan, New York versucht sie einen Überblick zu vermitteln.

Doch nicht nur einzelne Gebäude, bzw. Bautypen werden hier dargestellt, sondern ganze Siedlungsanlagen. So lassen sich auch einzelne Epochen der Menschheitsentwicklung nachvollziehen. Liebevoll gestaltete Details lassen die Szenerien lebendig wirken und rücken die Modelle damit von trockener Architekturtheorie ab.

Grünflächen, winzige Menschen und Tiere, Fahrzeuge u.a.

erzeugen eine realistischen Vorstellung der jeweiligen Zivilisation.

So ist die Ausstellung nicht nur für Interessierte der Architektur, sondern sicherlich auch aus pädagogischer Sicht für Schulen empfehlenswert.

Zusätzlich bietet das Museum an zwei Computern die Möglichkeit architektur- und sozialgeschichtliche Vertiefungsinformationen abzurufen. Die überschaubaren Kategorien sind leicht bedienbar einzusehen. Sie bilden eine gute Ergänzung zu den hinter Glas ausgestellten Modellen.

Mit Erlaubnis habe ich einige dieser Modelle fotografiert. Zur Großansicht das erste Bild anklicken:

 

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