Künstlertagung in Schweden
13. März 2014
Brigitte Grawe

Nun bin ich also zurück von der Tagung in Stockholm.

Sie fand in Kooperation der Society for Artistic Research (SAR) mit der Stockholm University of the Arts statt. Als Mitglied der SAR war ich eingeladen, an diesem jährlich stattfindenden Meeting teilzunehmen. Mein Résumé; es war interessant, anstrengend aber vor allem sehr inspirierend. So erwarte ich bereits jetzt ungeduldig die nächste Tagung im März 2015.

Sie findet jedes Mal in einem anderen Land statt, ein zusätzlicher schöner Anreiz, sich darauf zu freuen. Das Gefühl, mich mit gleichgesinnten Künstlern austauschen zu können hat mir richtig gut getan. Denn in Gesprächen mit Künstlern ohne Bezug zur Wissenschaft fühle ich mich oft unverstanden. Nur die Wenigsten können wirklich nachvollziehen, was mich da antreibt. Das war hier anders …

Die Konferenz brachte forschende Künstler aus der ganzen Welt zusammen. Über insgesamt zweieinhalb Tage fanden, Vorträge, Ausstellungen, Vorführungen, Workshops und Seminare statt. Ich war sehr überrascht zu erfahren, dass man tatsächlich mit jeglicher Kunstform forschen kann. Die zur Tagung präsentierte Bandbreite war vielfältig.

Besonders in ihren Bann zogen mich die Beiträge zu Akrobatik, Oper und Fado, einer portugiesischen Gesangskunst. Manches erschloss sich erst im Laufe der Vorführungen und Vorträge, was für tolle Spannungsmomente und begeistertes Publikum sorgte.

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Wie oft hatte ich mir ein Forum gewünscht,

in dem man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann.

Dem war ich näher, als ich dachte. Allein durch eine mich in die Irre führende Benennung war mir dies nicht bewusst.  Es geht um den ‚Research Catalogue‘, den die SAR ihren Mitgliedern anbietet. Bisher ging ich davon aus, dass man dort ‘fertige’ Projekte eintragen könnte.

Doch tatsächlich ist gedacht, auch laufende Forschung darin zu präsentieren und andere Projekte zu beobachten. Gleichzeitig ist es eine Möglichkeit, sich mit den anderen Teilnehmern auszutauschen. D.h., der Research Catalogue ist mehr eine Plattform, bzw. ein Forum als ein Katalog im eigentlichen Wortsinn.

Nun heißt es für mich, meine Forschungsprojekte zu konkretisieren und schnellstmöglich dort zu präsentieren. Doch was habe ich abgesehen davon nun konkret aus dem Meeting mitgenommen? Ich habe (noch) nicht auf alle meine Fragen Antworten gefunden. Doch ein wichtiger Baustein war für mich die Überlegung, wie die Dokumentation meiner künstlerischen Forschung erfolgen könnte.

In Stockholm habe ich viele verschiedene Varianten kennengelernt.

Was zu der Entscheidung führte, nicht nur bildnerisch und schriftlich, sondern auch audiovisuell zu dokumentieren. Da endlich einen klaren Weg zu haben, hat mich richtig erleichtert. Die neuen Erkenntnisse und Gespräche mit anderen Teilnehmern ließ mich auch darüber nachdenken, inwieweit sich vielleicht aus meiner Higgs-Kunst ebenfalls ein Forschungsprojekt machen lässt.

Das muss ich in der nächsten Zeit einmal genauer durchdenken. Bisher war nur der Plan, anhand meiner optischen Täuschungen auf neurowissenschaftlicher Ebene zu forschen. Doch ich wäre durchaus offen für ein zweites Projekt, zumal mich die ganze Sache mit der Higgs-Kunst viel tiefer arbeiten läßt, als ursprünglich gedacht.

So hat mich die Tagung insgesamt gesehen um viele Erfahrungen und einiges an Wissen und Inspiration reicher gemacht.

Ich habe interessante Menschen und ihre Kunst und Forschung kennengelernt, und ein paar zündende Augenblicke erlebt. Das alles und die Atmosphäre dieser Tage haben mich beflügelt heimkehren lassen. Nun freue ich mich darauf, die daraus resultierenden Gedanken und Ideen in die Tat umzusetzen.

Was sich daraus entwickelt, wird in meinem Blog zu verfolgen sein …

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