Fringe Festival
8. September 2014
Brigitte Grawe

Das zur Zeit in Edinburgh stattfindende Fringe Festival, ist das größte Kunstfestival der Welt. Von 8 Theatergruppen gegründet, fand es 1947 zum ersten Mal statt. “Do it yourself” lautete damals wie heute die Philosophie des Events.

In diesem Jahr findet es zum 23. Mal statt und lockt im Schnitt während

der Dauer von drei Wochen ca. 2 Millionen Menschen an.

Wie ich gehört habe, finden rund 2800 Showcases statt! Für KünstlerInnen und  kunstbegeisterte Touristen ist das eine empfehlenswerte Reisezeit. Sonderausstellungen in Museen und Galerien, Cabaret, Comedy, Musik, Theater, Musical & Oper, Dance & Physical Theatre, Street performer, Spoken Word und Children’s Shows sorgen für umfassende Unterhaltung.

Die Stadt steht Kopf! Wo man auch hingeht, fast überall finden die verschiedensten Spektakel statt. Bunte Marktstände im mittelalterlichem Stil bieten u.a. keltischen Schmuck, Gewänder und typisch schottisches Kunsthandwerk feil.

Da wundert’s nicht, dass es sogar den Weihnachtsmann hierher verschlagen hat:

Beinahe kein Pub, in dem nicht irgendein kulturelles Programm stattfindet, keine Straßenecke in Old Town, an der sich keine Street performer, Musiker/Sänger oder Maler tummeln. Mittelalterliche Gestalten, Dudelsackpfeifer und sonstige Kunsttreibende runden das kunterbunte Treiben ab.

Musik, lautes Rufen, Johlen, Klatschen, Lachen und begeisterte Rufe

von Zuschauern übertönen einander.

Überall klicken und surren die Kameras der Besucher. Die Stadt ist eine einzige Menschenmasse, die sich streckenweise in einem gleichmäßigen Strom durch die Old Town schiebt. Und mittendrin jede Menge Autos, Cabs (Taxis) und Busse; viele Busse.

Da heißt es aufpassen, denn nicht alle Straßen sind für den Verkehr gesperrt. Bunt ist die Stadt, laut, kurios und ausgesprochen lebendig. Wer sich einmal in dieses aufregende Gewusel hineinbegibt, der merkt nicht, wie die Zeit vergeht.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Sogar ‘German sausages’  habe ich gesehen; Currywurst für unverschämte sechs britische Pfund…

Das Fringe Festival ist toll; meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.

Es sind fantastische Künstler am Start. Auch wenn es extrem laut und anstrengend ist, so bekomme ich hier doch viel Inspiration. Die Stimmung ist locker, und für jeden etwas dabei. Wer die anspruchsvolle Unterhaltung sucht, geht in die Museen und Galerien, besucht eine literarische Veranstaltung oder geht ins Theater.

Wer nur Unterhaltung sucht, der tummelt sich im bunten Treiben der Straßen Edinburghs oder einem der zahlreichen Pubs. Ich persönlich liebe die Mischung; wenn ich aus einem der Museen komme, genieße ich die Atmosphäre im Freien.

Ein wenig entscheidet auch das Wetter, je nachdem, gestalte ich mein Tagesprogramm. Manchmal ist es auch schön, sich einfach treiben zu lassen …

Ach ja, da hätte ich beinahe etwas vergessen. Eine Künstlerin ist mir besonders aufgefallen; eine Musikerin namens Megan Davidson = Megan D. Trotz ihres jungen Alters – ich glaube sie ist erst 17 –  trat sie sehr selbstbewusst auf.

Sie zog das Publikum mit Leichtigkeit in ihren Bann. Sie sang eigene Songs und spielte dazu Gitarre. Mir hat sie ausnehmend gut gefallen, ich hätte ihr stundenlang zuhören können.  Man sah und spürte sofort, dass sie eine echte Vollblutmusikerin ist. Wer mag; es gibt ein paar Songs von ihr bei Soundcloud.

Die Fotos zum Festival finden Sie auf meiner Foto-Webseite: Fringe Festival Edinburgh 2014

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